Waren die Scharfschützen auf den Dächern rund um den Majdan von Janukowitsch angeheuert oder von der Opposition bezahlt? Ein abgehörtes Telefonat zwischen Estlands Außenminister und der EU-Außenbeauftragten Ashton stößt die Debatte neu an.
Wieder sorgt ein abgehörtes und im Internet veröffentlichtes Telefongespräch für Aufregung in der Ukraine-Krise. […]
Nun gibt es den Mitschnitt von einem Telefonat zwischen Estlands Außenminister Urmas Paet und der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton […]. Darin berichtet Peat von seinem Besuch in Kiew am 25. Februar.
Eine Ärztin (Olga Bogomolez) habe ihm berichtet, dass Scharfschützen auf die Menschen in Kiew schossen und sie töteten. „Ihr zufolge deuten alle Indizien darauf hin, dass Menschen auf beiden rivalisierenden Seiten von ein und demselben Scharfschützen erschossen wurden“, sagte Außenminister Paet in dem Gespräch, das auch vom Moskauer Staatsfernsehen veröffentlicht wurde. Die Ärztin habe gesagt, dass alle Menschen mit der gleichen Munition und auf die gleiche Art und Weise getötet wurden.
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Urmas Paet am 25. Februar in KiewDie Majdan-Koalition sei nicht gewillt, die Umstände der Todesschüsse zu klären, sagte Paet, das sei besorgniserregend. Damit sei der „Verdacht erhärtet, dass hinter den Scharfschützen nicht Janukowitsch, sondern jemand aus der Koalition gestanden habe“, soll Paet in dem Gespräch am 26. Februar gesagt haben.